2 BEST-PRACTICE-BEISPIELE reines Video- oder Fotomaterial oder auch beschreibende Texte weit hinaus. VR ist außerdem ein Medium, das unserer Einschätzung nach in letzter Zeit einen neuen Schub bekommen hat – durch verschiedene Entwicklungen wie zum Beispiel leichtere und kostengünstigere Brillen und neue Anwendungsbereiche.“ Als zweiten Grund, 360-Grad-Videos, übertragen durch VR-Headsets, auf Messen und Informationsveranstaltungen anzubieten, nennt Mai das Aufzeigen von Chancen: „Wir denken, dass VR sowohl im Marke- ting, aber auch darüber hinaus noch viele Einsatzmöglichkeiten bietet, zum Beispiel in der Wissensvermittlung. Wir möchten zukünftig auch jenen Hochschulen, die die Technik noch nicht nutzen, den Zugang er- leichtern und Beispiel geben, wie so etwas aussehen kann.“ Zahlreiche weitere Überlegungen flossen in die VR-App ein. In ei- nem ersten Schritt hat sich das DAAD-Team „für 360-Grad-Filme statt für programmierte VR-Welten entschieden“, so Mai. „Der Grund ist, dass wir Deutschland realistisch zeigen wollten, so, wie es ist.“ Die vier- teilige Struktur der App erklärt Mai mit einer Abwägung: „Einerseits ist unser Auftrag, über Lehre und Forschung zu informieren, anderer- seits haben wir uns gefragt: Was interessiert die internationalen Stu- dierenden? Daraus haben sich dann die vier Bereiche oder Touren ent- wickelt, auf der einen Seite Study und Research, auf der anderen Seite die zwei Touren Start und Life, die eher auf die persönliche, alltägliche Ebene gehen.“ Für die Anzahl an Videos gab es klare Kriterien: Zeit und Geld. „Wir wollten das Projekt innerhalb eines halben Jahres umsetzen.“ Das machte die Auswahl der in der App vorgestellten Hochschulen aber nicht leichter. „Wir versuchen natürlich, möglichst die Vielfalt abzu- bilden, die Deutschland bietet“, erklärt Mai. Das betreffe die regionale Verteilung, die Größe und viele weitere Aspekte. „Das Ideal ist uner- reichbar, weil wir in der Anzahl der Videos einfach beschränkt sind.“ Als Lesson Learnt gibt Andreas Mai folgende Beobachtung mit: „Die Stärke dieses Mediums ist es, visuelle Eindrücke zu vermitteln.“ Diese Einsicht half auch bei der endgültigen Wahl der Motive: 36